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Ein Hefepilz wird zum Problem: der Hautpilz Pityrosporon orbiculare

Wenn du bei dir beobachtest, dass vor allem dein Oberkörper von Juckreiz, Ekzemen, Rötungen und Hautveränderungen betroffen ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Hyperkolonisation vom Hautpilz Pityrosporon orbiculare (auch bekannt unter den Namen Pityrosporum ovale oder Malassezia furfur) sehr hoch. Diese Head-and-neck-Betonung von Gesicht, Kopfhaut, Hals, Schultern, Nacken, oberem Rücken und Achselbereich ist typisch, da dies die Körperregionen mit den meisten Talgdrüsen sind, wo sich ein Pilz nunmal am wohlsten fühlt. Vielleicht ist dir auch aufgefallen, dass die Beschwerden im Sommer oder wenn du viel schwitzt, schlimmer werden. Bei Sonnenkontakt kann dieser Pilzrasen durch die Hemmung der Melaninproduktion dazu führen, dass deine Haut unterschiedlich bräunt oder du weiße Flecken bekommst.

Rund um den Hautpilz Pityrosporon orbiculare

So ein Hautpilz klingt erstmal eklig, ist es aber nicht, keine Sorge! Denn bei Pityrosporon orbiculare bzw. Malassezia furfur handelt es sich um einen Hefepilz der obersten Hautschichten, der bei nahezu der gesamten Bevölkerung zur normalen Hautflora dazugehört. Dieser Hautpilz kann pathogen (also krankhaft) werden, er kann aber auch in seiner normalen Form Probleme bereiten. Nämlich dann, wenn du auf diesen sonst so harmlosen Hautpilz reagierst.

Wenn bei dir ein Nachweis dieser Sensibilität erfolgt, dann ist ein großer Schritt getan. Viele Neurodermitiker haben ja per se meist eine hohe Allergenneigung. In der Hautklinik Schloss Friedensburg wurde mein Blut auf Antikörper gegen diesen Hefepilz getestet. Dabei wird die Konzentration der Immunglobuline E im Blut gemessen und dann in Klassen (1-6) eingeteilt. Bei mir kam heraus, dass ich eine hochgradige Sensibilität gegenüber Pityrosporon aufweise. In Wechselwirkung mit den Mastzellen im Blut wurde quasi eine allergische Reaktion im Körper ausgelöst. Übertrieben gesagt habe ich quasi auf mich selber reagiert 😉

Super interessant finde ich auch Folgendes: Neben dem Hautpilz wurde bei mir ja auch durch Pricktest eine Allergie auf Hefe nachgewiesen (lies hier alles zur Hefeallergie). Und Hefen sind – bingo – auch nichts anderes als Pilze. By the way weise ich auch eine hochgradige Allergie auf sämtliche SchimmelPILZarten auf. Das passt schon alles irgendwie ins Bild, oder?

Du kannst natürlich auch einfach deinen Hautarzt auf deinen Verdacht hinweisen und ihn bitten, dich auf deine Antikörper bzw. deine IgE-Klassifikation gegen Pityrosporon orbiculare/Malassezia furfur zu testen. Eigentlich sollten die Dermatologen mittlerweile so weit sein, die Diagnose als Blickdiagnose zu stellen. In der Klinik sagte man mir, dass es eine zeitlang ziemlich hip gewesen sei, auf diesen Hautpilz zu testen – und er dann wieder in Vergessenheit geriet. Ich finde das wirklich fatal, denn wenn man vorzeitig auf die Pilz-Sensibilität testen würde, wäre mit Sicherheit einer Menge Leute schneller geholfen. In Leutenberg zumindest hat gefühlt jeder Zweite die Sensibilität gehabt und konnte unkompliziert darauf behandelt werden.

Hautpilz

Und wie wird man diesen Hautpilz nun los?

Je nach Schweregrad erfolgt die Behandlung äußerlich und/oder innerlich durch sogenannte Antimykotika (Antipilzmittel wie zum Beispiel Fluconazol oder Nystatin), denn wenn du allergisch darauf reagierst, muss der Hefepilz erst einmal komplett von deiner Hautflora beseitigt werden. Zunächst wird man Antipilzmittel in Tablettenform schlucken (meist verschreibungspflichtig) und die betroffenen Stellen mit einer antimykotischen Salbe (z. B. Adiclair®) einschmieren müssen. Prophylaktisch dafür, dass sich auch nach der Behandlung der Hefepilz nicht wieder so schnell ausbreitet, kann man bestimmte Shampoos verwenden mit den Wirkstoffen Octopirox (z. B. Lactel®), Ciclopirox (z. B. STIEPROX®/ STEPROXAL®) oder Ketoconazol (z. B. Terzolin®).

Nähere Informationen zu meinen Shampoo-Empfehlungen findest du im Beitrag Die besten Mittel bei juckender Kopfhaut.

Hast du auch bereits Erfahrungen mit der Eindämmung des Pityrosporon Pilz?

4 Gedanken zu „Ein Hefepilz wird zum Problem: der Hautpilz Pityrosporon orbiculare

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