Gedanken

Schade, Schokolade! Über die Enttäuschung nach dem Hautarztbesuch

Neulich war eine Freundin von mir bei ihrer Hautkrebsvorsorge bei der Hautärztin. Da sie zu bestimmten Jahreszeiten an Ekzemen im Gesicht und am Oberkörper leidet, hat sie diese auch dort noch einmal gezeigt. Das Ergebnis: Ein Behandlungsplan mit zwei verschiedenen Kortison-Präparaten sowie Elidel® (mehr zu diesen Präparaten findest du hier). Beim Besuch davor hatte man einen Bluttest und einen kleinen Pricktest gemacht, bei dem nichts Auffälliges gefunden wurde. Aufgrund dessen wurden Allergien ausgeschlossen. Eine Idee, was die Ekzeme auslösen könnte, hatte die Hautärztin auch nicht (oder zumindest hat sie sie nicht geäußert). Für diese drei starken Präparate zusammen musste meine Freundin nur 15 € Rezeptzuzahlung in der Apotheke leisten – viele Pflegecremes sind teurer.

Was ich sagen will: Ich denke, dass diese Ärztin wirklich kompetent und gut ausgebildet ist. Sie ist selbstverständlich zurecht eine Fachärztin. Sie ist freundlich und meine Freundin kommt gut mit ihr klar. Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass Hautärzte generell bei Themen und Problematiken rund um die Haut die ersten Ansprechpartner sein sollten.

Ich kann nur nicht verstehen, wie man als Medizinerin so, ich möchte fast sagen, „resigniert”. Hat sie nicht das persönliche Bedürfnis, ihren Patienten nachhaltig zu helfen und dem Ganzen näher auf den Grund zu gehen?

Mir ist schon klar, dass es manchmal vor allem um schnelle Linderung geht, bei der z. B. Kortisonpräparate unausweichlich sind, um die überschießenden Reaktionen zunächst in den Griff zu bekommen. Aber bei wiederkehrenden Problemen müsste man doch hellhörig werden, oder? Das kann man doch nicht ignorieren. Wieso macht man nicht noch einen ausführlichen Prick- oder Epikutantest? Warum untersucht man das Blut nicht auch auf Mängel? Warum bietet man z. B. keine Darmanalyse in Zusammenarbeit mit einem Labor an? Warum arbeitet man nicht mit ganzheitlichen Hautkliniken wie Leutenberg zusammen und tauscht Erfahrungen und Salbenempfehlungen aus?

Wenn all das nicht beim Hautarzt versucht und ausprobiert wird, wo denn dann?!

Es kommt mir fast vor, als würden viele niedergelassene Ärzte mittlerweile so einen “einfachen” und wenig einfallsreichen Weg gehen, oder? Das mag an einer Überlastung der Praxen liegen, an zu wenig Zeit pro Patient und an einer Fehlvergütung durch die Krankenkassen, I don’t know. Eine nachhaltige und ganzheitliche Behandlung sollte sich für alle lohnen.

Aber geht man letztlich nur noch zum Arzt, um mit einer Creme versorgt zu werden, an die man ohne Rezept sonst nicht herankommt? Es ist so schade und ich verstehe, dass viele Leute versuchen, sich selber zu helfen oder lieber direkt zu z. B. Heilpraktikern gehen, weil die (Behandlungs-)Erwartungen schon so oft enttäuscht wurden.

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