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Welche Behandlungen bei mir nicht den durchschlagenden Erfolg hatten

Wenn man mit Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen zu tun hat, stößt man über kurz oder lang auf verschiedene erfolgsversprechende Behandlungsmöglichkeiten. Da Hauterkrankungen aber super individuell sind und viele Ursachen haben können, helfen eben nicht alle Behandlungen bei jedem gleich. Die folgenden Dinge haben bei mir leider keinen durchschlagenden Erfolg gebracht:

Homöopathische Behandlung: Ich stand damals einer homöopathischen Behandlung meiner Neurodermitis sehr offen gegenüber und der Arzt wurde mir empfohlen. Die Behandlung wurde von der Krankenkasse bezahlt und ich habe mir wirklich viel davon versprochen. Ich habe Kügelchen in Einmalgaben bekommen, die ich jeweils wieder mit Wasser vermischen sollte. Für mich, die die Dinge gerne erklärt bekommt und nachvollziehen möchte, war das mit den Kügelchen etwas undurchsichtig, weil er mir nie gesagt hat, was er mir gibt (auch nicht auf Nachfrage). Das Einzige, was ich ihm entlocken konnte, war, dass er auf einen Mineralienmangel behandelt. Leider ist er auf meinen Verdacht, dass bestimmte Trigger die Verschlechterungen auslösen, nicht weiter eingegangen. Ich will rückblickend nicht ausschließen, dass es kurzzeitig während der Behandlung mal etwas besser war, der Durchbruch war es auf jeden Fall nicht.

Urea-Produkte: Bei (Haut-)Ärzten ist Urea oft DAS erste Mittel der Wahl, was man doch mal ausprobieren solle. In der Drogerie findet man meist eine recht große Auswahl an Pflegeprodukten mit Urea. Ich empfand alles mit Urea von Anfang an als sehr unangenehm. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die besonders brennenden Sachen meist eher verschlimmern als verbessern.

Telfast (Fexofenadin): Rückblickend ist es schon verrückt, welche Mengen an (verschreibungspflichtigen) Anti-Allergika ich eigentlich geschluckt habe. Fexofenadin soll die Wirkung von Histamin im Körper unterdrücken und den Juckreiz stillen. Kann schon sein, dass es einen gewissen positiven Beitrag geleistet hat und es mir sonst vielleicht noch schlechter gegangen wäre, aber ich habe teilweise bis zu drei Tabletten am Tag genommen und der Juckreiz war immer noch extrem.

Kortisonschaum für die Kopfhaut (z. B. CLARELUX® Schaum): Probleme mit der Kopfhaut hatte ich schon als Jugendliche. Und auch damals, noch bei einem anderen Hautarzt, bekam ich Schäume und Lösungen für die Kopfhaut, an die ich keine guten Erinnerungen habe. Obwohl es hochwirksame Kortisonpräparate sind, die wohl normalerweise gut ansprechen und ein Einsatz von Kortison auf der Kopfhaut aufgrund der Dicke der Haut dort weniger bedenklich sein soll, hatte ich bei diesen Produkten wirklich schlimme Schmerzen und nachhaltige Besserung haben sie allesamt nie gebracht.

Lichttherapie: Ich habe bei meinem Hautarzt eine Lichttherapie gemacht, bei der ich mich mehrmals in der Woche jeweils für zunächst ein paar Sekunden, dann nach einiger Zeit für ein paar Minuten nackig in eine Lichtkabine gestellt habe und mit UV-A und UV-B-Licht bestrahlt wurde. Die UV-Strahlen sollen antientzündlich wirken und den Juckreiz auf der Haut lindern. Nach der Ganzkörperbestrahlung habe ich noch einen Lichtkamm extra für die Kopfhaut verwendet. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Therapie durchschlagenden lindernden Erfolg hatte. Es war für mich eher zusätzlicher Stress, mehrmals die Woche für lediglich ein paar Minuten in die Hautarztpraxis fahren zu müssen.

Das Weglassen von ganzen Lebensmittelgruppen (bloß auf Verdacht): Natürlich habe auch ich auf Verdacht alle möglichen Lebensmittel weggelassen, weil das als Neurodermitiker ja schon fast zum guten Ton gehört. Egal ob das Meiden von Weizen- und Milchprodukten, Zucker oder Fleisch (ich war jahrelang Vegetarierin und habs auch immer mal wieder vegan probiert), all das hatte wenig bis gar keinen Einfluss auf die Haut. Solche strengen „Diäten“ ohne ärztlichen Rat machen einen nur noch zusätzlich verrückt und können sehr belastend sein. Wenn du bestimmte Lebensmittel in Verdacht hast, dann lass sie ruhig mal weg und beobachte die Veränderungen oder führe für eine gewisse Zeit ein Ernährungstagebuch. Was mir dagegen half und hilft, ist das relativ konsequente Weglassen von histaminhaltigen Lebensmitteln (hier findest du mehr dazu) und eben meiner (nachgewiesenen) Allergene.

Ich möchte noch einmal klarstellen, dass ich hier nicht von diesen Behandlungen abrate. Immerhin sind einige auch wissenschaftlich nachgewiesen und haben bei vielen anderen Betroffenen gute Erfolge und vor allem Linderung gebracht – nur bei mir passten sie eben nicht.

Was hat bei dir leider nicht die gewünschte Besserung gebracht?

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